Veronika Weber

Thomas
schrieb am 7. Juni 2025 um 10.11 Uhr

Meine geliebte Mama,

Worte reichen nicht aus.
Worte reichen nicht aus, um den Schmerz und die unendlich große Lücke, die du hinterlässt, zu beschreiben.
Worte reichen nicht aus, um dich als Menschen zu beschreiben.

Man muss dich selber erlebt haben.

Es spricht für meinen Vater, dass er dich dereinst als seine Lebenspartnerin gewählt hat. Es spricht aber auch für seine menschlichen Qualitäten, dass er dich für sich gewinnen hat können.

Durch diesen Glücksgriff wurde mir das größtmögliche Geschenk meines Lebens zuteil: Ich habe die wundervollste Mama der Welt bekommen, die man sich nur vorstellen kann.

Ich weiß alles noch so wie heute:
Wie du an meinem Bett gewacht hast, wenn ich als Kind krank gewesen bin.
Wie du mich immer in den Kindergarten gebracht hast und mich bitterlich weinend zurücklassen hast müssen.
Wie du immer an mich geglaubt und gekämpft hast.

Ich habe einmal gelesen, dass Kinder nur sehr schlecht ohne das Einverständnis der Eltern leben können, und umgekehrt. Ich glaube, dass dieses Prinzip in meiner Familie besonders ausgeprägt ist. Ich hätte nie eine große Entscheidung ohne meine Eltern, ohne dich getroffen. Bestimmt hätte ich meinen Kopf durchsetzen können, aber ich hätte ein schlechtes Bauchgefühl gehabt.

Gerade bei großen Vorhaben wurden deine ganz speziellen Eigenschaften besonders sichtbar. Ohne deine Menschlichkeit, Energie und Klugheit wären diese Vorhaben oftmals nicht umsetzbar gewesen. Du warst die gute Seele, der gute Geist, der Motor.
Nie hast du dabei an dich gedacht, immer zuerst an alle anderen, ausgestattet mit einem riesengroßen Herzen.

Liebe Mama, ich habe nahezu täglich mit dir telefoniert und doch so vieles nicht gesagt.
Ich vermisse dich so sehr. Die Welt ist kalt ohne dich. Du warst alles. Ohne dich ist alles nichts.

Dein Thomas